
Rasenpflege: Rasen mulchen
Rasen mulchen dient dazu, dem Boden auf natürliche Art und Weise wieder benötigte Nährstoffe zuzuführen. Dazu wird stark verkleinertes Schnittgut auf die Rasenfläche aufgebracht, welches anschließend über die Zeit zersetzt wird und direkt dem Boden zugutekommt. Für gewöhnlich wird der Rasen direkt durch das Mähen gemulcht, weshalb auch vom Mulchmähen gesprochen wird. Ein geeigneter Zeitpunkt für diese Pflegemaßnahme ist das Frühjahr, um die Rasenfläche für die bevorstehende Wachstumsperiode besonders fit zu machen.
Warum das Mulchen des Rasens sinnvoll ist
Indem das Schnittgut auf dem Boden zum biologischen Abbau gelassen wird, schließt sich auch der Nährstoffkreislauf und die für das Wachstum der Gräser notwendigen Nährstoffe werden direkt wieder zugeführt. Der Boden wird dadurch deutlich weniger ausgelaugt und der zusätzliche Düngerbedarf eines Rasens sinkt. Weitere Vorteile des Mulchens sind:
Rasen mulchen mit einem Mulchmäher
Ein sogenannter Mulchmäher erledigt die beiden Arbeitsschritte – Mähen und Mulchen – zeitgleich. Als eine Variante des Sichelmähers besitzt er spezielle Messer, die zum einen das Gras schneiden und zum anderen das Schnittgut stark zerkleinern, noch bevor es zu Boden fällt. Genau darin unterscheidet sich das Mulchmähen vom klassischen Rasenmähen, wo das Schnittgut zunächst in einem Fangkorb gesammelt wird oder auf dem Rasen zum Abharken verbleibt. Das Mulchen müsste dann in einem separaten Schritt erfolgen.

Die meisten Mähroboter mulchen beim Mähen den Rasen gleich mit, da sie ohnehin keinen Fangkorb zum Sammeln des Schnittgutes haben.
Durch die starke Zerkleinerung des Schnittgutes mithilfe eines Mulchmähers wird die Kompostierung beschleunigt. Das funktioniert allerdings nur, wenn der Rasen trocken ist. Nasses Gras nämlich verklumpt schnell. Die Folge ist, dass der Mulchmäher das Schnittgut nicht ausreichend zerkleinern und somit nicht gleichmäßig auf der Rasenfläche verteilen kann. Außerdem begünstigt regelmäßiges Mähen (etwa zweimal pro Woche) das Mulchen des Rasens, da das Schnittgut von vornherein kurz ausfällt.

Expertentipp von Steffen: Schnittgut in den Rasenboden einarbeiten
An sich genügt es, das zerkleinerte Schnittgut auf dem Rasen zu belassen. Wer jedoch ein möglichst optimales Ergebnis erzielen möchte, sollte es leicht in den Rasenboden durch Rechen und Harken einarbeiten. Gibt es Stellen, an denen sich das Schnittgut nicht gleichmäßig verteilt hat, kann man mit einem Besen nachhelfen. Eine Durchmischung des Schnittgutes mit Rasensand verbessert die Bodenqualität nochmals, ist aber verhältnismäßig aufwendig und daher nur bei nährstoffarmen Böden wirklich empfehlenswert.
Mögliche Probleme beim Rasenmulchen
Wird zu intensiv gemulcht, kann der Rasen nur erschwert „atmen“. Das ist zum Beispiel dann der Fall, wenn das Schnittgut nass, zu lang oder ungleichmäßig verteilt ist. Der darunter liegende Rasen kann durch eine ungenügende Sauerstoffversorgung sogar zu faulen beginnen. Auch der Lichtmangel macht dem Rasen unter einer zu dicken Mulchdecke zu schaffen. Die Bildung von Blattgrün kommt ins Stocken und der Rasen vergilbt an den betroffenen Stellen.